Wie Schnee entsteht, Kunstschnee

Grundsätzlich benötigt man für Kunstschnee nur Wasser, Druckluft und eine Feuchtekugel (trockene Kälte). 🙂

Wie Schnee entsteht, erfahrt ihr hier.

Anders als Holzhau und Altenberg, wo mit Grundwasser die Pistenfläche beschneit wird, werden in Zadni Telnice die Pisten mit Oberflächenwasser „behandelt“. Dazu ist es nötig den Tenlický Potok über mehrere Stufen anzustauen. Der Ursprung für diese Rückhaltebecken stammen aus den 1920er Jahren, nachdem mehrere Hochwasser den Ort Telnice schwer beschädigten, wurden diese Staustufen angelegt um das Wasser zu bändigen.

Für das Skiareal Telnice ist auch zu beachten, dass der komplette Bach nicht angestaut werden darf, da sich unterhalb des Skigebietes eine Fischzucht angesiedelt hat und die eben auch dieses Frischwasser benötigt.

Bschneiung der Cvicna Louka, einer blaue Piste Telnice, Erzgebirge Tschechien
Das erste Staubecken befindet sich zwischen der Liftstation des Sesselliftes Rudný und der Schirmbar, dieses Becken wird im Herbst angestaut, sobald die meisten Fische abgefischt wurden.

Das eigentliche Pumpbecken befindet sich direkt unterhalb der Slalom Piste, dort wird das Wasser durch mehrere Pumpe gefördert und bis auf 20 Bar Druck erhöht. Anders als am Keil- (Klinovec) und Plessberg (Plesivec) wird das Wasser hier nicht durch einen Verdunstungskühler vor der Kompression herabgekühlt, sondern nach dieser durch mehrere Wärmetauscher auf Umgebungstemperatur herab und dann durch zwei „Kreise“ auf den Pisten verteilt.

Schneekanone

Umso Kühler das Wasser, umso besser lässt sich der Schnee erzeugen.

Zwei Kreise?? Die Beschneiungsanlage wurde in mehreren Abschnitten errichtet, die ältere Anlage versorgt die Slalomák und den oberen Teil der Turistická. Der neuere Teil der Beschneiung führt über die Piste Nova hinauf bis zur Bergstation des Schleppers Cvičná louka.  Neben der Wasserzuführung wird in diesen Kanälen auch die Druckluft zu den Anschlüssen der Schneilanzen geführt.

Das dritte Staubecken befindet sich auf Höhe der Chata Olympie. von dort wird ein Teil des Wasser zurück in das Pumpbecken befördert, damit besteht immer die richtige Durchflussmenge im Bach. Sollte dieses Becken mehr als einen halben Meter unter den Ablauf sinken, muss die Beschneiung reduziert werden, damit der Bach nicht versiegt.

Wie im Erzgebirge üblich, werden keine Schneihilfsmittel verwendet. Beimischungen wie  Snowmax oder Letitsnow, kommen entgegen der Aussagen diverser Gäste oder auch Sportler, nicht zum Einsatz.

Schneilanze von Bächler in Aluminium glänzend, Piste von Telnice ErzgebirgeIm Skiareal Telnice stehen 15 Schneilanzen und 8 Propeller-
maschinen zur Bechneiung der Pisten zur Verfügung.

Die Propellermaschinen zeichnen sich durch eine hohe Wurfweite aus, sind aber auch durch ihre Motoren sehr kostenintensiv, benötigen aber keine Luftanschlüsse, da sie ihre Kompressoren an Bord haben. Besonders bemerkenswert sind die beiden Schneilanzen der Firma Bächler, die Nessy ist ein neuartiges Schneisystem, dieses soll Ähnliche Leistung bringen wie eine Kanone.

Nun noch etwas für Rechner, die Schneilanze Nessy benötigt in der Minute 45 Liter Wasser, kommen Stufe 2 und 3 hinzu, werden 105 bzw. 165 Liter Wasser benötigt. Bei 15 Schneilanzen sind dies mindestens 675 Liter nötig…..

Bei der Beschneiung mit den Propellermaschine steigt diese Menge bis auf 60 Liter in der Minute, bei 8 Stück macht dies bis zu 480 Liter in der Minute.

Das alles bei einer Zulaufmenge des Telnicý Potok von maximal 60 Liter in der Sekunde.

Wenn alles optimal „läuft“, kann das Skigebiet innerhalb von sieben Tagen, die Hauptpisten und den Kinderbereich beschneien.